Gerade als Anfang Jänner die meisten Änderungen der Steuerreform der letzten Regierung in Kraft traten, präsentierte die neue Regierung ihr Regierungsprogramm. Darin enthalten ist schon die nächste Steuerreform, die weitere Entlastungen zum Ziel hat, aber auch eine Ökologisierung und Vereinfachung des Steuersystems bringen soll.
Ein zentraler Punkt, der alle Steuerzahler betrifft, der aber insbesondere kleine und mittlere Einkommen entlasten soll, ist die Senkung der Einkommensteuertarife. Bereits für 2021 wurde die Senkung der untersten Progressionsstufe von 25 auf 20 Prozent angekündigt. Im Jahr darauf sollen die zweite Stufe ebenfalls um fünf Prozent und die dritte Stufe um zwei Prozent gesenkt werden. Eine Erhöhung des noch relativ neuen Familienbonus ist auch geplant.
An Unternehmer richtet sich die geplante Änderung beim Gewinnfreibetrag. Einnahmen-Ausgaben-Rechner sollen ihn künftig bis zu 100.000 Euro auch ohne neue Investitionen geltend machen können. Für GmbHs und andere Körperschaften ist eine Senkung der Körperschaftsteuer von derzeit 25 auf 21 Prozent geplant.
Noch weniger konkret scheinen die Maßnahmen die zu einer Ökologisierung des Steuersystems führen sollen. Eine einheitliche Flugticketabgabe von 12 Euro scheint fix zu sein, wodurch Kurzstreckenflüge teurer werden. Eine ökologische Reform der Pendlerpauschale ist geplant und die CO2-Bepreisung ist nicht nur beim Auto ein Thema. In vielen Bereichen sollen Emissionsschädlinge künftig stärker zur Kasse gebeten werden. Emissonsfreien Fahrzeugen hingegen winken Steuervorteile, wie etwa bei der NoVA oder beim Sachbezug.
Durch eine Systemreform soll das Steuerrecht auch einfacher und zeitgemäßer werden. Beispielsweise sollen die Voraussetzungen für die Geltendmachung eines Arbeitszimmers in der Wohnung den geänderten Gegebenheiten der heutigen Arbeitswelt angepasst werden.
Die Bekämpfung der kalten Progression ist seit Jahren immer wieder Thema und auch im aktuellen Regierungsprogramm enthalten. Zur Finanzierung der Entlastungen hält sich die neue Koalition noch bedeckt, meint aber, dass es durch Rationalisierungsmöglichkeiten und sparsameren Umgang mit Steuergeld zu keinen neuen Belastungen kommen wird.