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Pflegeheimkosten steuerlich absetzen: So funktioniert es
Die Unterbringung in einem Pflegeheim stellt für viele Menschen eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Häufig reicht das eigene Einkommen nicht aus, um die Kosten zu decken, sodass Angehörige einspringen müssen. Hier erfahren Sie, welche Aufwendungen in der Steuererklärung berücksichtigt werden können.
Pflegeheimkosten
Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung in einem Pflegeheim zählen als außergewöhnliche Belastung und können ohne Selbstbehalt von der Steuerbemessungsgrundlage abgezogen werden. Voraussetzung hierfür ist der Nachweis eines Pflegebedarfs. Allerdings mindert Pflegegeld den absetzbaren Betrag der außergewöhnlichen Belastung. Das erhaltene Pflegegeld wird auf dem Jahreslohnzettel ausgewiesen.
Haushaltsersparnis
Da der Pflegeheimbewohner nicht mehr zu Hause verpflegt wird, wird ein monatlicher Pauschalbetrag von 156,96 Euro (5,23 Euro pro Tag) für eingesparte Haushaltskosten abgezogen.
Kostenübernahme durch Angehörige
Übernehmen Angehörige die Pflegekosten, können diese ebenfalls als außergewöhnliche Belastung geltend gemacht werden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die gepflegte Person nicht über ausreichendes eigenes Einkommen verfügt. In diesem Fall ist ein einkommensabhängiger Selbstbehalt zu berücksichtigen.
Keine außergewöhnliche Belastung bei Vermögensumschichtung
Kosten können nur dann als außergewöhnliche Belastung abgesetzt werden, wenn sie nicht durch den Verkauf oder die Übertragung von Vermögenswerten (z. B. einer Immobilie) gedeckt werden. Auch der Bezug von Pflegegeld sowie Zahlungen aus Unfall- oder Krankenversicherungen verringern den absetzbaren Betrag. Solange die Pflegekosten durch solche Vermögensumschichtungen gedeckt sind, gelten sie nicht als außergewöhnliche Belastung.
Behindertenfreibetrag
Wichtig: Der pauschale Behindertenfreibetrag kann nicht zusätzlich zu den Pflegeheimkosten geltend gemacht werden.
Fazit
Pflegeheimkosten können eine erhebliche finanzielle Herausforderung darstellen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es jedoch möglich, diese als außergewöhnliche Belastung steuerlich abzusetzen, wodurch die finanzielle Belastung gemindert wird. Dabei ist es entscheidend, Abzüge wie den Haushaltsersparnisbetrag oder Pflegegeld zu berücksichtigen. Übernehmen Angehörige die Kosten, muss außerdem ein Selbstbehalt abgezogen werden.
Stand: Jänner 2025, Haftungsausschluss/ Disclaimer:
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